Hier geht es um alles was am Grill liegt, sich um einen Spieß dreht, in einer Pfanne gebraten wird, in einem Dutch Oven langsam vor sich hin gart, im Rauch langsam zu etwas Besonderen wird und um alles was schmeckt, das Wasser im Mund zusammen laufen lässt und uns zwingt die Finger ab zu lecken.


Cheerio Chris!

Pulled Dork

Da man bei der Herstellung, Vorbereitung und Zubereitung von gewissen Gerichten äußerst genau an die Vorgaben halten muss, habe ich mich wieder mal an Gerupftes gewagt.
Landläufig ist man der Meinung, dass man etwas nur so nennen darf, wie es der eingebürgerte Name zulässt.
Angst und Schauder erfassen mich, wenn ich nur daran denke, wenn man sich da einen Ausrutscher erlaubt und dem Kind den falschen Namen gibt.
Somit möchte ich es erst garnicht versuchen dem Ding einen dieser Namen zu geben.
Wie, womit, wann und warum etwas zu welcher Zeit, wie lange zubereitet wird, beschäftigt ganz helle Köpfe.
Keine Angst!
Ich bin keiner davon.
Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt!!!
Und vor allem, wie sie mir schmeckt.
Wie, wann oder warum jemand meint etwas wie nennen zu dürfen, ist mir wirklich egal.
Vorallem dann wenn man mit dem Wort Traditionen anfährt.
Da läuft es mir gleich kalt über den Rücken und erst die Angst die mir durch den Körper jagd.
Manche Dinge werden überliefert, irgendwo aufgeschnappt und wenn das Aufgeschnappte abgewandelt wird, steht die Welt Kopf.
Oder zumindest dieser kleine Kreis, der es besser nicht weiß.
Denn nur weil man angenommen ein Brisket automatisch mit Smoker verbindet, heißt es noch lange nicht, dass es ohne Rauchbehandlung nicht immer noch ein Brisket ist.
Ein Pferd ist ja wie man weiß, auch ohne Reiter und Sattel ein Pferd.
Das gute Stück kommt in den Topf.
Ganz egal ob das in Ordnung ist oder nicht.
Ich laufe auch nicht mit Hut und Stoppelgewehr um ein Feuerchen, um vergangenen Tagen hinterher zu jagen.
Und ich setze mir auch keine Waschbärmütze auf und hoffe auf besseres Gelingen.
Vielleicht hilft dieses Outfit.
Mir ist einfach nicht danach, Blutsbrüderbande am Grill zu knüpfen.
Ich lege die Beine einfach hoch und lass der Zeit das Ihrige erledigen.

Lese ich von einen Stück Fleisch welches im Dutch Oven zubereitet wurde und das vielleicht noch so verdammt gut aussieht, dass sich alleine vom Hinsehen ein Stausee im Mund bildet, wird es selbstverständlich nachgekocht.

So war das auch vor Jahren.
Da hatte ich einen Bericht in der Hand, in dem jemand ein Jahr mit dem Slow Cooker beschreibt.
Ganz davon abgesehen, dass dieser jemand nicht von diesem Kontinent war, waren die Gerichte nicht von dieser Welt.
Was dort alles als Pulled XY bezeichnet wurde kann man sich kaum vorstellen.
Und jetzt die Ohren angelegt.
Es kam nicht aus dem Smoker.
Nicht aus der Kugel oder einem anderen Grill.
Ich weiß, dass hier nichts gepulled wurde.
Wie schon gesagt.
Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt
Und wenn es gelingt, gebe ich gerne damit an!
Auch bin ich mir sicher, dass viele meinen, dass es kein Brisket mehr ist, wenn es nicht aus dem Smoker kommt.
Aufmerksame Leser haben sicher schon eine leise Vorahnung.
Es kam alles aus einem Topf, in dem Speisen über mehrere Stunden langsam vor sich hin köcheln.
Noch unglaublicher als die Tatsache, dass sich dieser jemand eines Ausdrucks bemächtigt hat, den sich viele auf ihre Smoker Fahne heften.
NEIN!!!
Die Leute, die diesem Projekt aufmerksam folgten, hatten nicht mal ein Problem damit.
Das muss man sich mal vorstellen!!
Da gibt es Orte, wo man sich nicht gleich im Rudel über jemanden hermacht, der etwas macht, was man bis jetzt selbst noch nicht versucht hat.
Dann wünschen die sich auch noch guten Appetit und viel Erfolg.
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen!

Ist mal nur so eine Vermutung.
Ich glaube die machen sich nicht bei jeder noch so kleinen Kleinigkeit ins Höschen und stellen die Nackenhaare auf um gleich auf Terminator Mode zu schalten.
Da gab es keine endlosen Monologe die mit den Worten "Für mich ist das aber kein" begonnen haben.
Ja vielleicht liegt es daran, dass die unter pulled eben einfach das verstehen, was es heißt.

Was soll man da noch großartig sagen?
Da greift sich jemand diesen Ausdruck und glaubt auch noch, dass er damit durchkommt.
Und jetzt bitte anschnallen.
Er tut es auch.
Der kennt da nichts.
Und noch eines oben drauf.
Die Leute freuen sich mit.
Da gibt´s kein "geh bitte, das ist aber kein Pulled Pork!"
Keine Angst
Hier im Hintergrund sieht man schon das, wovor sich viele fürchten.
ALUFOILIE!
Sie ist allerdings ganz harmlos. Sie will nur kuscheln.
Für dieses Zeug werden eingens Namen erfunden um das Unaussprechliche nicht beim Namen nennen zu müssen.
Jeder verwendet sie und nur wenige bringen das Wort "ALUFOLIE" über die Lippen.
Ganz zu schweigen, dass jemand das Wort ins Netz der endlosen Weisheiten schreibt.
Da wäre es dann unauslöschlich niedergeschrieben und jeder könnte sehen, dass man es wirklich getan hat.
Man hat es beim Namen genannt. Ganz einfach so.
Ganz egal wie man sie nennt und welche noch so dummen Umschreibungen man dafür verwendet.
Sie war immer. Sie ist und wird immer eins bleiben....ALUFOLIE!
Da hilft euch alles nichts.
Und wenn man schon so viel Angst vor ihr hat, dann sollte man sie gar nicht erst mit nach Hause nehmen.
Der Himmel weiß, was da so alles in euren Küchenschränken passiert.

Ganz ehrlich jetzt!
Man muss kein Raketenforscher sein um zu wissen, dass Zitronensäure und Alufolie aufeinander reagieren.
Man muss auch kein Genie sein um zu wissen, dass Zwiebeln, Tomaten und was weiß ich noch alles über Tage hin weg in Alufolie gepackt irgendwann nicht mehr ganz frisch sind.
Baut man aus Pulled XY einen Burger, ist das landläufig ok.
Denn alles was zwischen zwei Gebäckhälften eingepackt ist, ist ein Burger.
Ich mache mir daraus einen Sandwich.
Denn wenn man es ganz genau nimmt, sehen Burger anders aus.
Sonst könnte man auf die Idee kommen und zur Extrawurst.- oder Leberkässemmel auch Burger sagen.
Oha!
Das macht man dann auch.
Ganz einfach so. Da steht dann die Tradition doch nicht mehr so im Mittelpunkt der Grillwelt.
Unten Gebäckboden, oben ein Deckel drauf und mitten drin die Knacker.
Nicht, dass ich es nicht esse.
Nur dafür Applaus ernten, da man einen wunderbaren Burger gebaut hat.
Na ehrlich jetzt!!!

Alles klar. Diese I-Düpferlreiterei ist nicht notwendig und führt auch zu nichts.
Allerdings wenn man sich schon so weit aus dem Fenster lehnt, sollte man darauf achten, dass der Allerwerteste nicht durch den selbst mit Seife eingeriebenen Fensterrahmen flutscht.
Denn wenn schon pingeln, zicken und anderen die Speisen madig reden, dann auch bei der eigenen Zubereitung aufpassen und vorsichtig sein, was man so treibt und sagt.
Da kann es leicht passieren, dass man über den eigenen Stolperdraht einen eingesprungenen Nurejew hinlegt.
Selbstverständlich wurde auch der Truter vom Festessen gerupft und verarbeitet.
Verpackt in Wraps oder in einem Gröstl.
Mir ist schon klar.
Er wäre nur dann wirklich pulled, wenn er am Smoker zubereitet wäre.
Denn kommt er aus der Röhre ist er bestenfalls.....was ist er denn dann???
Ich hab da was am Teller liegen und hab keine Ahung wie ich es nennen soll.
Wie und wo soll das noch enden und vorallem jemals schmecken?
Truthahnbraten in kleine Stücke geru.....
Aber nur beihnahe. Nein das ist er ja nicht. Wer da jetzt gerupft, gezupft oder pulled sagt, liegt ja so was von falsch.
Ich habe mich entschlossen "schredded" zu sagen.
Ist vielleicht nicht so üblich, aber was juckt es mich.
Und bevor ich mich mit den Prinzessinen der BBQ Liga duellieren muss, verwende ich eben gewisse Worte nur noch sehr vorsichtig bis gar nicht.
Also sollte mal ein Krönchen am Haupt einer Diva verrutschen, sagt man einfach Shredded Pork.
Dann strahlt die Sonne wieder.
Zumindest hoffe ich es für sie.
Blödsinn! Es ist mir egal was die Sonne in so manchen Hinterhöfen macht.

Tja wenn alles traditionell zubereitet werden muss, um seinen Namen zu verdienen, haben Gasgrillbenutzer ganz schlechte Karten.
Aber das wissen sie ganz sicher selbst.
Pulled Pork oder ähnliches wird da drinnen sicher nichts.
Schon alleine der Gedanke daran, sollte jedem ernsthaften Pitmaster die Haare zu Berge stehen lassen.
Also ganz ehrlich.
Gas, wie als ob man einfach zu faul ist, seinen Allerwertesten zu bewegen.

Watersmoker!!! Himmel Herr!!!
Dünnwandige Smoker die mit Kohle arbeiten und eine Art Rauchimitation vorgaukeln.
Am besten über unzählige Kabel und Fühler mit dem PC verbunden verbunden.
Besser noch, über Funk.
Wobei W-Lan sicherlich die eigentiche Krönung ist.
App´s am Telefon und am Tablet.
Alles Lüge!

Oder diese Pelletvernichter!
Gesteuert über digitale Regel und Messeinheiten.
Abhängig von einer Stromquelle.
Wo bleibt da bitte die Tradition?
Es gibt einfach Dinge die müssen so sein.
Das kennen wir schon von der Katze die ihren besten Freund die Maus frisst.....weil es so sein muss.

Sollte man sich dann wirklich dazu entschlossen haben, so ein Monster in den Garten zu stellen, muss es wirklich teuer sein.
Bevor man ein paar Jahre mit einem billigen Smoker Freude hat und die ersten Schritte macht, soll man lieber darauf verzichten rauchige Köstlichkeiten zu genießen.
Es müssen schon ordentliche Wandstärken her und unter 20" Durchmesser spielt sich mal garnichts ab, um überhaupt nur ansatzweise zu smoken.
Da blickt man auf die Bilder von denen, die Restaurants haben, vor denen sich Hundertschaften versammeln um bei der Öffnung der Ladentüre der Erste zu sein.
Da sieht man Gerätschaften die groß wie Häuser sind und nur noch mit einem Kran bewegt werden können.
Ganz sicher geht die Anschaffung eines Smokers immer parallel mit der Eröffnung eines Restaurants.
So funktioniert diese ganze rauchige Zubereitung.
Hunger, Geschäftsidee, Smokerkauf, Legionen von Kunden die vor der Türe stehen.
Da muss der Smoker einfach passen.
Geschmückt und wie ein Christbaum aufgeputzt.
Dann ist er so richtig toll.
Auch der Dutch Oven muss innen mit Gestellen und Ablagen ausgestattet sein.
Denn warum soll so ein Stück Fleisch in der eigenen Sauce liegen?
Ganz zu schweigen von den Verkabelungen, die rein und raus führen.
Man könnte meinen, der gute alte Gusseisenhäfen hängt an der Herzkreislaufmaschine und bekommt über Schläuche die Sauce im Inneren ständig ausgetauscht.
Traditionell halt. So wie immer.
Oder glaubt wirklich noch jemand daran, dass zu Urgroßmutters Zeiten, jemand ohne Funk und Kabelüberwachung einen Braten kochen konnte?
Ich habe das schon so meine Zweifel.

Himmel und sollte ich es dann geschaft haben, ernsthaft eine so traditionelle Speise allen Anforderungen gemäß auf den Tisch zu bringen, steht schon das nächste Problem geifernt vor mir.
Was mach ich damit wenn Reste übrig bleiben?
Vorallem, habe ich sie mal tiefgekühlt, wie taue ich das Zeugs wieder auf?
Da muss man schon verdammt tief in die Trickkiste greifen.
Pulled Pork und Co. sind schon sehr anspruchsvoll und wollen nicht ganz einfach so aus dem Kälteschlaf gerissen werden.
Da muss man sich schon Zeit dafür nehmen.
Vorallem sollte man schon über das richtige Werkzeug verfügen.
Ene einfache Pfanne tut es da nicht.
Da müssen Wasserbäder her.
Ein Dampfgarer wäre vielleicht eine passende Lösung.
Ich habe den einzig wahren Pulled XY Defibrillator gefunden.
So bis zur Besinnungslosigkeit gegartes Fleisch braucht beim Aufwärmen Sous Vide.
Alles andere ist eine Beleidigung und den langen Bemühungen des wirklichen Grillkönigs nicht würdig.
Natürlich kann man über Geflügelhaut lange und ausgiebig reden.
Warum sie nicht knusprig wird.
Ganz ehrlich!
Bei 100-140 Grad wird nichts knusprig.
Das wird viel.
Von Crunch wie beim Grillhuhn sind wir allerdings weit weg.
Oder warum die Schwarte am Schwein im Smoker nicht so der Renner ist.
Was wird wohl der Grund sein?

Also erspart euch die Frage, wie die Haut wohl war.
Legt mal ein Wiener Schnitzel in lauwarmes Öl.
Das wird sicherlich auch kein Brüller.
Vielleicht auch ein Grund, warum es in Sauce ertränkt wird.
Natürlich nicht überall. Nur da wo man seltsamen Traditionen folgt.
Sollte es nun wirklich irgendwer bis hier her geschaft haben und nicht schon längst von den Kabeln die ihm am Hals wachsen erwürgt worden sein, dann wünsch ich ihm viel Spaß mit seinen Gerätschaften.
Ganz egal ob elektrisch, Gas, Kohle, Holz oder was auch immer.
Denn es geht um nicht viel.
Spaß am Grillen und Kochen
Gut zu essen und ein Kühles zu zischen.
Alles andere ist viel Gerede um nichts.
All jene die meinen, "das muss so sein und so nicht", die schießen sich ins eigene Bein.
Die versäumen einiges und noch viel mehr.
Ich persönlich glaube fest daran, dass es genau die sind, die immer was zu bemängeln haben, die dann daheim sitzen und genau das machen worüber sie sich öffentlich aufplustern.
Also lasst es euch schmecken!

Cheers!

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